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Rückblick WM 2018 in Shanghai

Rope Skipping mit Stäbchen – die Rope Skipping WM 2018 im Land der aufgehenden Sonne

Ein langer Flug, eine fremde Kultur, flirrende Hitze, Essen mit Stäbchen, letzte heisse Trainings, 1-Gang Leihvelos, Wettkampffieber, internationale Freundschaften, unvergessliche Erlebnisse.

 

Die Rope Skipping WM 2018 in Shanghai gehört bereits wieder der Vergangenheit an. Am 23. Juli 18 trafen die Delegationen aus 18 Ländern in Shanghai ein und wohnten dem feierlichen Einmarsch und der Eröffnungsfeier bei. Die Schweiz war vertreten durch die beiden Schweizermeister Matthias Zedi aus Kriens und Sara Ruchti aus Steffisburg. Weitere Schweizer Skipper mussten aufgrund von Semesterprüfungen leider auf die Wettkämpfe verzichten. Als National Coach fungierte Alessia Julmy, welche daneben noch zusammen mit Matthias Zedi die notwendigen Wertungsrichtereinsätze leistete. Mit Angi Etterli und Gabi Angst fanden zwei weitere Schweizerinnen den Weg nach Shanghai an die Wettkämpfe und leisteten moralische Unterstützung auf und neben dem Wettkampffeld.

 

Die ungewohnt hohen Temperaturen machten nicht nur den Springern zu schaffen. Dank den allgegenwärtigen 1-Gang Mietvelos legten wir jedoch den längeren Weg vom Hotel zur Halle in relativ kurzer Zeit zurück und wagten uns gar in den Stossverkehr der Millionenmetropole. Bei gefühlten 45 Grad in teilweise nicht gekühlten Hallen zu trainieren, forderte von den Springern noch mehr Schweisstropfen als üblich. Dafür erfüllte die topmoderne Wettkampfhalle alle Ansprüche. Gut organisiert, jedes Land mit persönlicher Betreuung und ein reibungsloser Ablauf machten die WM 2018 zu einem rundum tollen Erlebnis.

Bei den Wettkämpfen gaben unsere beiden Schweizer Springer alles. Sara Ruchti blieb mit ihrer Leistung von 421 Sprüngen im 3 Minuten Speed nur knapp unter ihrer persönlichen Bestleistung. In den anderen Disziplinen unterliefen ihr leider zu viele Fehler und sie erreichte nicht ihr gewohnt hohes Niveau. Trotzdem resultierte der gute 38. Rang von 42 klassierten Springerinnen. Auch Matthias unterliefen etwas zu viele Fehler. Mit seinem spielerisch charmanten Freestyle und den tollen Akrobatikeinlagen verzauberte er wiederum das Publikum. Er erreichte den hervorragenden 22. Platz von 29 gestarteten Springern.

Bei den Speeddisziplinen bestachen die asiatischen Nationen, allen voran China. Mit 113 Sprüngen in 30 Sekunden wurde ein neuer Weltrekord aufgestellt. Ebenso verbesserte derselbe Springer seinen eigenen Weltrekord im 3 Minuten Speed auf 568 Sprünge. Bei allen Speeddisziplinen wird jeweils nur der rechte Fuss gezählt, was bedeutet, dass er in 3 Minuten tatsächlich 1136 Sprünge absolviert hat. Umgerechnet ergibt dies: In jeder Sekunde drehte der Springer das Seil 6,3 Mal um seinen Körper – und das volle 3 Minuten lang! Alle Resultate können unter fisac-irsf.org eingesehen werden.

Bei den Herren Einzel dominierte in der Schlussklassierung Hong Kong, bei den Damen Dänemark. Der absolute Höhepunkt fand am Schlussabend vor der Schlussfeier statt: Der World Cup 2018. Dabei zeigten die grossen Seilspring Nationen in Grossgruppen zwischen 12 und 16 Personen Shows während maximal 8 Minuten. Es wurden jegliche Seilformen zu mitreissender Musik mit Akrobatik und Tanz kombiniert. Bei diesen fantastischen Darbietungen, welche vom zahlreich anwesenden Publikum lautstark unterstützt wurden, sicherte sich Belgien den Sieg vor Hong Kong und Australien.

Am Abend des 31. Juli 18 war die WM 2018 schon wieder Geschichte. Während einer Woche hatten sich unterschiedlichste Menschen aus der ganzen Welt mit demselben Interesse gefunden: Freude am Rope Skipping. In dieser Randsportart wird der Ausdruck Sportfamilie tatsächlich gelebt.

 

 

Gabi Angst